Finanzierung & Förderung

Mehr Resilienz im Finanz­be­­reich stärkt Unternehmen

Resilienz im Fi­nanz­be­reich er­laubt Un­ter­neh­men, rasch auf Ver­än­de­run­gen zu re­a­gie­ren. Das dient der Fi­nan­zie­rung und Ka­pi­tal­dienst­fä­hig­keit. Da­bei gilt es mit der Steuer­be­ra­tungs­kanz­lei zu klä­ren, wel­che In­s­tru­men­te und Me­tho­den zur Stei­ge­rung der Re­si­lienz dienen.

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Vielen Menschen hierzulande dürfte das 21. Jahrhundert als endlose Abfolge von (Wirtschafts-)Krisen erscheinen – von den 2001 durch die Terroranschläge in den USA ausgelösten ökonomischen Verwerfungen über die Finanzkrise 2008, die Euro-Krise und die Corona-Pandemie bis zum derzeit tobenden Ukraine-Krieg. Preissteigerungen, Lieferkettenprobleme und Angst um die Versorgungssicherheit bei Energie oder anderen Produkten belasten Unternehmen ebenso wie Menschen. Hinzu kommen etwa zunehmende Cyber-Angriffe auf die Wirtschaft, die nicht nur Abläufe in Betrieben stören, sondern auch Kundinnen und Kunden etwa den Zugriff auf Bankkonten oder das Betanken von Fahrzeugen erschweren können. Angesichts dieser massiven äußeren Einflüsse auf viele Bereiche des Lebens ist es kaum verwunderlich, wie oft in öffentlichen Diskussionen derzeit von verschiedenen Seiten eine stärkere Resilienz der Menschen und Unternehmen, der Gesellschaft und Wirtschaft empfohlen, teils sogar verpflichtend gefordert wird – gerade im Finanzbereich und beispielsweise in Form eines verlässlichen sogenannten Business Continuity Managements (BCM), das die Handlungsfähigkeit wichtiger Unternehmen im Krisenfall sichert.

Unternehmen müssen widerstandsfähiger werden

Einfach auf Knopfdruck entsteht Resilienz jedoch nicht – schon deshalb, weil für jeden Einzelfall passende Maßnahmen oder Handlungsalternativen entwickelt werden müssen. Daher ist es wichtig, zu verstehen, was der Begriff Resilienz meint. „In der Materialkunde bezeichnet er Stoffe, die auch nach extremer Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren. Übersetzt wird er häufig als ‚Widerstandsfähigkeit’“, so das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). „Bezogen auf den Menschen beschreibt Resilienz die Fähigkeit von Personen oder Gemeinschaften, schwierige Lebenssituationen wie Krisen oder Katastrophen ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen.“ Es geht also darum, sich äußerem Druck nicht starr entgegenzustemmen, sondern flexibel zu reagieren und sich gegebenenfalls durch Veränderungen so anzupassen, dass man den Druck aushält und gestärkt aus dieser Situation hervorgeht, ohne die eigene Identität zu verlieren. Eine solche Anpassungsfähigkeit braucht jedes Unternehmen – in allen Bereiche, aber insbesondere bei allen Fragen rund um den Bereich Finanzen, denn dies ist die Existenzgrundlage jeder wirtschaftlichen Organisation.

Warum ist Resilienz für Unternehmen so wichtig?

Was bedeutet Resilienz im Unternehmen konkret?

Was gehört zu mehr Resilienz im Finanzbereich?

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Warum ist Resilienz für Unternehmen so wichtig?

Wer heute ein Unternehmen leitet, sollte stets eine Abkürzung im Hinterkopf haben: VUCA, das steht im Englischen für Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity. Zwar braucht jeder Betrieb für wirtschaftlichen Erfolg natürlich eine ausformulierte Strategie sowie die passende Unternehmenskultur. Nur so ziehen alle Beschäftigten – von der Firmenleitung bis zu den Auszubildenden – motiviert an einem Strang. Doch in der VUCA-Welt – einem sich immer rasanter wandelnden wirtschaftlichen Umfeld, das geprägt ist durch zunehmende Volatilität, Unsicherheit, Komplexität sowie Mehrdeutigkeit der Märkte – müssen Unternehmen binnen kürzester Zeit auf überraschende Veränderungen aus unerwarteten Richtungen reagieren. Was plötzlich passieren kann, haben gerade die Corona-Krise sowie der im Auslaufen der Pandemie ausgebrochene Ukraine-Krieg gezeigt. Für unternehmerischen Erfolg braucht es deshalb künftig mehr als eine statische Strategie. Es braucht eine Organisation, die nicht nur Herausforderungen erkennen, sondern mit dieser Erkenntnis neue Ziele festlegen und die Beschäftigten darauf einschwören kann. Diese Bereitschaft und Fähigkeit zur Veränderung schaffen die Basis für Resilienz.

Was bedeutet Resilienz im Unternehmen konkret?

Gerade mit Blick auf die Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit der Organisation lassen sich in vielen deutschen Unternehmen durchaus Defizite entdecken. So mancher inhabergeführte Mittelständler etwa hat in der Vergangenheit von einer prägenden Unternehmerpersönlichkeit profitiert, die als Garant für Stabilität den Betrieb auf Wachstumskurs hielt. Oft führte das aber dazu, dass sich die Beschäftigten fast ausschließlich auf diese Person verlassen: Sie wird schon wissen, was zu tun ist. Dabei wäre es besser, wenn alle mit ihrer Markt- oder Produktkenntnis aktiv daran mitwirkten, die Unternehmenszukunft zu gestalten, indem sie wertvolle Anregungen für neue Prozesse oder Angebote geben. Diverse Beispiele zeigen, wohin durch aktuellen Erfolg getriebene Selbstzufriedenheit, gepaart mit einem unterentwickelten Radar für Veränderungen, führen kann. Dann fehlt etwa die Fähigkeit, auf Wettbewerber mit disruptiven Technologie zu reagieren und selbst noch bessere Produkte zu entwickeln. Handy-Hersteller Nokia beispielsweise geriet in Schwierigkeiten, weil man die Konkurrenz durch das 2007 von Apple vorgestellt Smartphone massiv unterschätzte.

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Widerstandsfähigkeit erfordert eine Änderung der Denkmuster

Mit Resilienz auf massive Herausforderungen zu reagieren, also dem Druck zu widerstehen und sich dabei zugleich zum Besseren zu verändern, betrifft prinzipiell alle Unternehmensbereiche und alle Beschäftigten. Firmenchefs und -chefinnen sollten sich allerdings insbesondere auf Bereiche und Themen konzentrieren, wo Resilienz absehbar besonders gefragt sein dürfte. Das gilt zumindest für kleinere Betriebe mit knappen Ressourcen. Perspektivisch sollte sich natürlich jede Organisation durch und durch resilient machen. Schließlich weiß man nie, wann und wo die nächste Herausforderung entsteht. Aber sofort sollten beim Thema Resilienz zumindest fünf Aspekte im Fokus stehen.

  • IT/Digitalisierung. Neue digitale Technologien eröffnen einerseits Perspektiven zur Prozessoptimierung in allen Abteilungen. Andererseits können sie nicht nur zum Veredeln bestehender Produkte dienen, sondern die Entwicklung neuer Angebote oder innovativer Geschäftsmodelle ermöglichen. Damit verbunden sind enorme Chancen für jene, die diese Möglichkeiten nutzen – und große Gefahren für alle, die am Bewährten hängenbleiben. Es gilt also, die Potenziale der Digitalisierung zu erkunden und Chancen sowie Risiken zu identifizieren. Etwa einerseits verstärkt die Vorteile des Cloud-Computing zu nutzen und sich zugleich durch mehr Cyber-Sicherheit bestmöglich gegen IT-Angriffe zu schützen.
  • Personal/Führungsphilosophie. Zur Resilienz gehört unter anderem die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Das erfordert eine vertrauensbasierte und fehlerakzeptierende Unternehmenskultur. Es gilt also, mit den entsprechenden Maßnahmen das Betriebsklima in diese Richtung zu entwickeln. Hohe Mitarbeiterzufriedenheit und gute interne Zusammenarbeit sowie das offene Besprechen von Fehlern und Ausmerzen von Schwachstellen machen das Unternehmen schlagkräftiger. Alle Führungskräfte sollten dies unterstützen und auch ihre Einstellung hinterfragen. Statt sich nur im Tagesgeschäft aufzuarbeiten, sollten sie das große Ganze und insbesondere mögliche Veränderungen sowie damit verbundene Risiken betrachten. Das gilt auch bei der Bewertung der Kosten. Manchmal sind vermeintlich übertriebene Investitionen auf lange Sicht besser als wiederholt viele kleine Ausgaben, die sich schließlich zu enormen Summen addieren und doch weniger wirkungsvoll sind als eine mutige Investition zu einem früheren Zeitpunkt.

Mehr Resilienz im Finanzbereich: Pflicht, nicht Kür

  • Supply Chain/Produktion. Effizientere Prozesse machen des Unternehmen schneller und erhöhen so die Handlungsfähigkeit in Krisen. Mehrere Lieferanten für wichtige Vorprodukte oder Rohstoffe machen es weniger abhängig von einzelnen Geschäftspartnern und reduzieren so das Risiko eines Produktionsstopps durch Versorgungsengpässe. Über neue Vertriebskonzepte sind Bestandskunden besser und Neukunden erstmals erreichbar. In der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, was Resilienz bedeuten kann. Einzelhändler etwa eröffneten binnen kürzester Zeit einen Online-Shop, weil keine Laufkundschaft mehr ins Ladenlokal durfte. Einige Produktionsbetriebe konnten ihre Fertigung laufen lassen, weil sie schon immer auf eine größere Lagerhaltung gesetzt hatten, andere waren kreativ beim Finden neuer Lieferanten. Wer das eine nicht wollte und das andere nicht konnte, musste den Betrieb vorübergehend einstellen. Resilienz bedeutet die Bereitschaft, rasch selbst Grundlegendes zu verändern, sobald es als notwendig erkannt ist.
  • Marketing/Vertrieb. Auch im Wettbewerb um Kundinnen und Kunden müssen sich Unternehmen resilient zeigen, wenn sie am Markt bestehen wollen. Bestes Beispiel: Wer in der Corona-Pandemie schnell auf eine virtuelle Messe umstellen konnte, hatte die Gelegenheit, sich im digitalen Raum zu präsentieren und dort Interessenten zu treffen. Wer nur Präsenzveranstaltungen konnte oder wollte, musste lange Zeit auf Dialoge im Rahmen einer Messe verzichten. Die Erwartungen der Abnehmerinnen und Abnehmer ändern sich aber auch unabhängig von einer Pandemie laufend und weitreichend, die sogenannte User Experience oder Customer Experience wird immer wichtiger. Wer dies bei Marketing- und Vertriebsaktivitäten nicht berücksichtigt, verliert den Kontakt zu Bestandskunden ebenso wie zu potenziellen Neukunden.
  • Finanzen/Controlling. Resilienten Unternehmen fällt es in der Regel leichter, Geld zu bekommen und später verlässlich zurückzuzahlen. Wer vorausschauend plant, verschafft sich mehr finanzielle Bewegungsfreiheit, indem in guten Zeit genug Geld zurückgelegt wird, das in schlechten mehr Spielraum gibt.

Resilienz unter finanziellen Aspekten ist dabei nicht die Kür, sondern die Pflicht. Weil nur solvente Unternehmen handlungsfähig sein, sollte der Aufbau von Resilienz im Finanzbereich starten.

Was gehört zu mehr Resilienz im Finanzbereich?

Resilienz im Finanzbereich ist auch eine Frage der Technologien und der Menschen. Also gilt es zu überlegen, wie Digitalisierung im kaufmännischen Bereich die Systeme modernisieren sowie die Prozesse verbessern kann. Und wie sich Beschäftigte motivieren lassen, Themen unter dem Aspekt der Resilienz zu betrachten. Das ist nicht nur ein Frage der Schulung, sondern ebenso eine der Führungskultur. Wer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht vermittelt, dass unkonventionelle Ideen erlaubt sind, erhält sicher keine kreativen Anregungen. Im Kern geht es bei der Erhöhung der Resilienz im Finanzbereich jedoch darum, mithilfe moderner Technologien und Denkweisen jene Prozesse, Abläufe und Handlungsalternativen zu schaffen, die die Abteilung und damit das Unternehmen insgesamt flexibler sowie insbesondere im Krisenfall beweglicher machen. Dabei steht ein Dreiklang im Fokus. Mehr Transparenz schafft die Basis zur Nutzung von Finanzierungsalternativen sowie ein besseres Liquiditätsmanagement. Dadurch laufen Cashflow und Investitionen reibungslos – und das Unternehmen kann wiederum leichter Kredite bedienen, reinvestieren, Gewinne erwirtschaften.

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Crowd-Finanzierung aus Unternehmenssicht

Crowdfinanzierungen erfreuen sich im Zeitalter der Digitalisierung zunehmender Beliebtheit. Die restriktiven Vorgaben im Bankensektor erschweren gerade für kleine und mittlere Unternehmen den Zugang zu klassischen Finanzierungsinstrumenten. Während sich Banken an die Basel-Richtlinien und an die eigenen bankinternen Vergaberichtlinien halten müssen, entscheiden die privaten Investorinnen und Investoren oft anhand der Idee, der Marke oder des eigenen Portemonnaies. Im Fachbuch Crowd-Finanzierung aus Unternehmenssicht erhalten Sie wertvolle praxisnahe Tipps zur Finanzierungsgestaltung in der Crowd. Das Buch ist erhältlich für DATEV-Mitglieder im DATEV-Shop oder auch im Buchhandel bei Sack, bei Schweitzer online oder bei Amazon.

Mehr Wissen und höhere Transparenz fördern Resilienz

Wissen ist Macht – dieses geflügelte Wort des englischen Philosophen Francis Bacon ist heute aktueller denn je. Allen Unternehmerinnen und Unternehmern dürfte klar sein, dass die Qualität von Entscheidungen steigt, je mehr sie auf Fakten basieren. Wer Resilienz im Finanzbereich anstrebt, sollte deshalb die wichtigen Kennzahlen erfassen, analysieren und allen transparent zur Verfügung stellen, die damit arbeiten müssen – innerhalb des Unternehmens sowie bei Bedarf auch darüber hinaus. Aber im Kern geht es natürlich um ihren innerbetrieblichen Einsatz, um die aktuelle Position genau bestimmen, mögliche Krisen frühzeitig erkennen sowie vorausschauend Reaktionen planen zu können. Um welche Zahlen es geht, sollte jedes Unternehmen individuell festlegen, am besten gemeinsam mit der Steuerberatungskanzlei. Tiefgreifendes Wissen, transparent verfügbar – das schafft die Zahlen- und dadurch die Handlungsbasis für aktuelle operative Entscheidungen, strategische Weichenstellungen oder Risikomanagement.

Echtzeitdaten für Controlling und Simulationen nutzen

Der Resilienz zuträglich sind insbesondere vier Punkte:

  • Überblick über Zahlen in Echtzeit. Mithilfe digitaler Tools lassen sich immer mehr Daten immer schneller erfassen und verarbeiten. Wer sie in Echtzeit abrufen kann, ist handlungsfähiger als Wettbewerber, die erst Wochen später eine Auswertung auf den Tisch bekommen. Mit der Steuerberatungskanzlei ist zu klären, welche Realtime-Data dem Unternehmen wie helfen könnten
  • Stringentes Reporting/Controlling. Abteilungs- oder Projektverantwortliche müssen Zahlen rasch und maßgeschneidert erfassen sowie zeitnah Auswertungen erhalten, statt wochenlang Kommentare der Unternehmensleitung abzuwarten. Resilienz beginnt mit schnellen Reaktionen auf kleine Erschütterungen auf unterer Ebene und ist nicht nur Aufgabe der Geschäftsführung.
  • Prognosen und Simulationen. Wer frühzeitig die richtigen Zahlen analysiert, erkennt schneller Abweichungen vom Plan und kann finanziell gegensteuern. Mithilfe entsprechender digitaler Tools lassen sich dann die Auswirkungen möglicher Maßnahmen genau simulieren, was die Auswahl aus Alternativen erleichtert.
  • Integration nicht-finanzieller Daten. Diese Kür des Reportings ist eher etwas für größere Unternehmen, weil es gewisse personelle und technische Ressourcen erfordert. Aber es kann sich lohnen sich, bestimme Zahlen etwa zu Nachhaltigkeitskriterien (ESG) zu berücksichtigen – auch aus Imagegründen.
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DATEV BWA und Controllingreport – Lesen und Verstehen

Das Fachbuch DATEV BWA und Controllingreport – Lesen und Verstehen zeigt Ihnen, was Sie aus der DATEV BWA und dem DATEV Controllingreport lesen können und wofür Sie die Auswertungen – gemeinsam mit Ihrer Steuerberaterin oder Ihrem Steuerberater– nutzen können, damit Ihr Unternehmen auch weiterhin auf Erfolgskurs bleibt. Das Buch ist erhältlich für DATEV-Mitglieder im DATEV-Shop oder auch im Buchhandel bei Sack, bei Schweitzer online, bei Amazon oder bei Genialokal.

Resilienz im Finanzbereich bedeutet, Instrumente zu kennen

Mithilfe digitaler Tools zusammengetragenes Wissen, das transparent verfügbar ist, bildet die Basis für Resilienz. Aber es gilt, aus diesem Wissen durc Kenntnis un Einsatz passender Werkzeuge finanzielle Vorteile zu schaffen. Das betrifft insbesondere Fragen der Finanzierung sowie des Liquiditätsmanagements inklusive damit verbundener Detailthemen.

  • Alle Finanzierungsmöglichkeiten erwägen. Prinzipiell bieten sich gut aufgestellten Unternehmen zur Finanzierung viele Optionen. Neben dem klassischen Firmenkredit können sie etwa Fördermittel und/oder eine Bürgschaft beantragen. Perfekt aufbereitete Zahlen helfen im Bankgespräch. Gesellschafterdarlehen können ebenso in Erwägung gezogen werden wie unkonventionelle Finanzierungsquellen, etwa Crowdfunding oder – für Kleinbetriebe – eine Zwischenfinanzierung via Paypal. Im Finanzbereich resiliente Unternehmen müssen nicht immer alle Instrumente nutzen – aber kennen, um sie bedarfsorientiert schnell einsetzen zu können.
  • Offene Forderungen konsequent eintreiben. Transparente Zahlen sind die Voraussetzung für konsequentes Forderungsmanagement – auch das gehört zur Resilienz im Finanzbereich. Ist klar, wer wann was schuldet, können Unternehmen viele Instrumente einsetzen. Das beginnt mit einem klaren, in der kaufmännischen Software angelegten, Mahnprozess und reicht bis zum Einsatz von Inkasso– oder Factoring-Dienstleistern. Auch Ratenzahlungsvereinbarungen können helfen. Wie bei den Finanzierungsmöglichkeiten gilt: Alles kann, nichts muss. Entscheidend ist, Instrumente zu kennen, um sie nutzen zu können. Nur die ordentliche Bonitätsprüfung ist immer wichtig.
  • Cashflow, Liquidität und Investitionen planen. Wenn die Finanzierungsinstrumente klar sind und das Forderungsmanagement klappt, sollte das Liquiditätsmanagement funktionieren. Auch hier erleichtern detaillierte transparente Zahlen das Handeln und steigern dadurch die Resilienz im Finanzbereich. Wichtig ist dabei auch die mittel- und langfristige Perspektive. So ist etwa zu klären, wann sich eine Kreditversicherung lohnt, wie Rücklagen das Unternehmen stärken, ob sich auf Sicht ein Rechtsformwechsel anbietet, um die finanzielle Basis zu stärken, oder was sich bei Steuerthemen verändern könnte.
  • Kapitaldienst leisten. Resilienz im Finanzbereich verschafft Unternehmen die Flexibilität, um auf Krisen reagieren zu können. Insbesondere aber können sie dann leichter Kredite bedienen. Das macht sie attraktiv und damit überlebensfähig.
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Frank Wiercks

ist Mitglied der Redaktion von TRIALOG, dem Unternehmermagazin für Mittelständler, Selbständige und Freiberufler. Außerdem arbeitet er für verschiedene Wirtschafts- und Managementmagazine. Zuvor war er unter anderem Chefredakteur von handwerk magazin und Markt und Mittelstand.

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