Mitarbeiter & Ausbildung

Viele Stra­te­gien kön­nen die Mitarbeitermotivation steigern

Weil sich ho­he Mit­ar­bei­ter­mo­tiva­tion für Un­ter­neh­mer wirt­schaftlich aus­zahlt, soll­ten sie al­les da­ran­set­zen, die­se zu för­dern und zu stei­gern. Sie soll­ten für je­de Me­tho­de zur Mo­ti­va­tions­stei­ge­rung of­fen sein, aber ma­terielle An­rei­ze stets mit dem Steu­er­be­ra­ter klären.

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Mitarbeitermotivation ist Top-Schlagwort im Personalbereich. Jedes Unternehmen wünscht sich motivierte Mitarbeiter. Deshalb blicken nicht nur Personalchefs in Konzernen auf das Thema. Auch Firmenchefs in Handel, Handwerk oder Mittelstand sind offen für Ideen, Methoden und Modelle, mit denen sich Mitarbeitermotivation steigern, fördern und messen lässt. Wer engagiert bei der Arbeit ist, bleibt seinem Betrieb treuer verbunden, leistet mehr, achtet auf ein gutes Arbeitsklima. All das zahlt sich wirtschaftlich aus. Idealerweise sind Maßnahmen in eine stimmige Strategie eingebettet. Deshalb organisieren größere Unternehmen aufwändige Programme, um etwa in Veränderungsprozessen die Mitarbeitermotivation zu steigern. Kleine Unternehmen können daraus lernen – beispielsweise, wie man sich durch Arbeitgebersiegel eine tolle Personalpolitik bestätigen lässt. Sie sollten aber auch ihre auf der Struktur und Größe des Betriebs basierenden individuellen Vorteile zu nutzen. Gute Mitarbeitermotivation gibt es dann oft günstig oder sogar gratis. Außerdem besteht für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber eine Kunst auch darin, die Motivation ihrer Mitarbeiter nicht zu untergraben.

Mitarbeitermotivation er­hö­hen – ein gro­ßer Er­folgsfaktor

Zwar lässt sich der wirtschaftliche Wert der Mitarbeitermotivation kaum genau messen. Ihre Bedeutung zu ignorieren, kostet die Wirtschaft laut Gallup Engagement Index allerdings geschätzt jährlich 99 Milliarden Euro Umsatz. Grund sind Folgen der Motivationsprobleme am Arbeitsplatz. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden inaktiv und stecken Kollegen mit ihrer Unzufriedenheit an. Demotivierte Beschäftigte machen nur das Nötigste. Ihre Meinung über den Betrieb und ihre Loyalität sinkt, die Gleichgültigkeit steigt. Die Kommunikation untereinander sowie mit Vorgesetzten leidet, das erschwert lösungsorientiertes Arbeiten. Spätestens, wenn bei demotivierten Mitarbeitern die Gesprächs- und Lernbereitschaft sinkt, begünstigt dies größere Fehlentwicklungen. Arbeiten werden unsauber ausgeführt, unternehmerische Chancen verpasst. Laut Gallup-Studie fehlt 68 Prozent aller Beschäftigten Motivation – 23,1 Millionen Arbeitnehmer tragen nur das Allernötigste bei. Durch diese Zahlen erklärt sich, warum Ideen, Methoden und Modelle, mit denen sich die Mitarbeitermotivation steigern, fördern und messen lässt, für Unternehmen so elementar wichtig sind. Eine gute Strategie zu entwickeln, kann sich rasch auszahlen.

Grafik zeigt den Anteil der Mitarbeiter mit positiver Einstellung und den Anteil derjenigen deren Mitarbeitermotivation Unternehmer vielleicht steigern wollen

Strate­gie zum Stei­gern der Mitarbeitermotivation finden

Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen ihre Arbeit gerne. Im Idealfall sehen sie in ihrem beruflichen Handeln eine auch insgesamt sinnvolle Tätigkeit. Sie identifizieren sich positiv mit dem Unternehmen und dessen Zielen und Tätigkeit. Grundsätzlich ist klar: Wer einen Mitarbeiter einstellt, darf zurecht erwarten, dass Mitarbeitermotivation vorhanden ist. Doch die Erfahrung zeigt, dass diese zuweilen nur kurz anhält. Unternehmer können die Mitarbeitermotivation steigern und fördern – oder untergraben. Letzteres kann natürlich niemand wollen. Hilfreich ist, wenn Unternehmer sich erst einmal grundsätzlich klarmachen, wie Motivation funktioniert. So können sie mit den richtigen Ideen sowie einer klaren Strategie genau jene Bedingungen schaffen, die die Mitarbeitermotivation erhöhen. Die Modelle der Psychologen unterscheiden zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation.

  • Die extrinsische Motivation reagiert auf äußere Anreize. Lob, aber auch Incentives bieten sich an. Ein Beispiel ist die Leistungssteigerung von Außendienstlern mit Blick auf Verkaufsprovisionen. Auch eine Gehaltserhöhung oder Beförderung würde für extrinsische Motivation sorgen. Aber auch die Vermeidung als negativ empfundener Anreize ist extrinsisch motiviert – wie die Verrichtung ungeliebter Tätigkeiten, um einer Abmahnung zu entgehen.
  • Die intrinsische Motivation sorgt dagegen von innen heraus dafür, dass ein Mitarbeiter mehr Arbeitseinsatz zeigt. Der naheliegende Grund hierfür ist, dass die Arbeit Spaß macht. Manche Mitarbeiter motiviert auch die Herausforderung einer Arbeit oder die Möglichkeit, eigenständig zu handeln. Der Sinn oder die Bedeutsamkeit, die Mitarbeiter ihrer Arbeit zumessen, kann bei der intrinsischen Motivation ebenfalls eine Rolle spielen. Beispielsweise, wenn Menschenleben von ihrem Einsatz abhängen oder Mitarbeiter auch Überstunden in Kauf nehmen, um mit der schnellen Heizungsreparatur im Winter einem Kunden eine Freude zu machen.

Wirkung in­trin­si­scher und ex­trin­si­scher Motivation testen

Generell bewirkt hohe Motivation, dass jemand sein Handeln auf ein bestimmtes Ergebnis ausrichtet und es hinsichtlich Richtung sowie Intensität beibehält. Wenn die Mitarbeitermotivation im Unternehmen gut ist, dürfen Chefs also davon ausgehen, dass ihr Team engagiert und beständig an den gesetzten Zielen arbeitet und auch Ideen hierzu teilt. Generell halten Experten die Motivation von innen heraus – also die intrinsische Motivation – für die erfolgsversprechendere Strategie. Sie steht und fällt letztlich mit der emotionalen Bindung des Beschäftigten ans Unternehmen. Zwar ist auch die extrinsische Motivation wirkungsvoll. Sie hält jedoch in der Regel kürzer an. Unter dem Strich dürfte für Unternehmerinnen und Unternehmer die richtige Strategie für mehr Mitarbeitermotivation sein, einen gelungenen Mix aus beiden Anreizarten anzustreben. Probieren sie also Ideen, Methoden und Modelle aus, mit denen sich die Mitarbeitermotivation steigern, fördern und messen lässt, sollten sie dabei genau hinterfragten, wie gut die intrinsische oder extrinsische Motivation beziehungsweise die gewählte Mischung funktioniert hat.

Mitarbeitermotivation auch or­ga­ni­sa­to­risch fördern

Vor allem gehört zur Kunst der Mitarbeitermotivation durch Unternehmer allerdings zunächst einmal, Mitarbeiter nicht unnötig zu demotivieren. Selbstverständlichkeiten sind hierbei wichtig. Die Mitarbeiter sollten beispielsweise auf eine gute und moderne Ausstattung zurückgreifen können. Wenige Dinge nerven mehr, als sich täglich mit ständig ausfallender oder langsamer IT-Ausstattung oder ungeeigneten Werkzeugen herumschlagen zu müssen. Auch das richtige Ambiente hilft, die Mitarbeitermotivation zu erhöhen. Angenehm eingerichtete, eventuell mit Pflanzen dekorierte Räume sorgen beispielsweise für mehr Wohlbefinden. Motivierend wirkt auch das Bewusstsein, sicher in einer gesunden Umgebung zu arbeiten – Stichwort Arbeitsschutz und -sicherheit. Dass sich die Firmenleitung um ihre Gesundheit kümmert, dürfte die Mitarbeitermotivation deutlich steigern. Vor allem in physisch herausfordernden Berufen –  aber durchaus auch bei Büroarbeit – hilft hier beispielsweise gute Ergonomie. Die Tätigkeit sollte also keine körperlichen Beschwerden verursachen oder verschärfen. Bei Bedarf sollten Arbeitgeber die Abläufe und Arbeitsplätze an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Rat und Hilfe hierbei geben die jeweils zuständigen Berufsgenossenschaften.

Eine wichtige organisatorische Maßnahme kann das Angebot von Homeoffice sein. Wo immer es sinnvoll machbar ist und der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin es wünscht, kann Arbeiten von zuhause die Mitarbeitermotivation steigern. Der räumliche Wohlfühlfaktor dürfte gegeben sein. Durch den Wegfall von Fahrzeit fällt auch ein oftmals für die Mitarbeiter bedeutender Stressor weg. Ernst nehmen sollten Arbeitgeber hierbei natürlich auch die ergonomische und technisch gute und moderne Ausstattung des Arbeitsplatzes. Die Berufsgenossenschaften bieten auch rund ums Homeoffice Informationen und Hilfestellungen an.

Grafik zeigt die Erwartung der Beschäftigten für die kommenden drei Jahre und sagt damit viel über Mitarbeitermotivation

Die Ge­stal­tung der Ar­beit wirkt sich auf die Motivation aus

Zu den organisatorischen Maßnahmen, die die Mitarbeitermotivation steigern, gehört außerdem, belastende Arbeitszeiten oder eine demotivierend hohe Arbeitsdichte zu vermeiden. Die gesetzlichen Vorgaben etwa zu Arbeitszeit und Pausenregelung einzuhalten, ist dabei natürlich selbstverständlich. Darüber hinaus lässt sich mit gut ausgeklügelten Schichtplänen auch für mehr Gesundheit und allgemeines Wohlbefinden der Belegschaft sorgen. Rücksicht zu nehmen und idealerweise möglichst oft persönliche Wünsche zu berücksichtigen, dient der Burnout-Prävention und kann die Mitarbeitermotivation grundsätzlich fördern. Stimmen die organisatorischen Voraussetzungen, ist schon mal dafür gesorgt, dass die Mitarbeitermotivation sich erhöhen kann.

Das Verhal­ten des Un­ter­neh­mers be­ein­flusst die Motivation

Auch gute Führung ist eine Strategie zur Mitarbeitermotivation. Lob etwa motiviert im persönlichen Umgang praktisch immer. Ein offenes Kommunikationsklima sowie ein freundlicher Umgang miteinander auch bei notwendiger Kritik ebenfalls. Im Gespräch bleiben sollten Unternehmer mit ihren Mitarbeitern dabei nicht nur über den Alltag. Auch und gerade über unternehmerische Mittel- bis Langfristziele sollten sie sich austauschen oder zumindest regelmäßig ihr Team informieren. In diesem Bereich liegt die Stärke gerade kleinerer, oft inhabergeführter Mittelständler. Unternehmer und Mitarbeiter kennen sich gut und wissen persönliche Motive einzuschätzen. Manche Familienbetriebe geben sich eine Unternehmensmission, in der auch soziale und gesellschaftliche Themen anklingen. Sinn stiften und die Zusammenhänge vor Augen zu haben, kann die Mitarbeitermotivation aus innerem Antrieb enorm steigern. Auch alles, was die sogenannte Resilienz steigert, ist nützlich. Mitarbeiter sollten im Unternehmen ruhig inhaltlich mitgestalten können – im Größeren, aber auch im Kleinen, etwa bei Besprechungsthemen. Auch das ist eine Strategie für mehr Mitarbeitermotivation.

Wichtig zur Mitarbeitermotivation: Die rich­ti­ge Ansprache

Mit ihrem Führungsstil sollten Unternehmerinnen und Unternehmer sich ruhig näher befassen. Sprechen sie Mitarbeiter auf die richtige Weise an, kann das die Mitarbeitermotivation steigern. Mehr denn je stellt die Mitarbeiterführung heute hohe Anforderungen. Nicht jeder Führungsstil ist für alle Mitarbeiter und alle Tätigkeiten passend. Was bei dem einen die Mitarbeitermotivation fördern kann, könnte den anderen vielleicht eher nerven oder sogar demotivieren. Hier sollten Chefs also genau hinschauen, wen sie vor sich haben und worum es ihm geht. Das Blog „Agile Unternehmen“ hat die Anforderungen an die verschiedenen Strategien mal notiert.

  1. Unterweisen. Bei einer niedrigen Reife der Mitarbeiter wird eine hohe Aufgabenorientierung bei gleichzeitig niedriger Beziehungsorientierung empfohlen. Mit anderen Worten: Der Vorgesetzte sollte unterweisen („telling“).
  2. Werben. Hat sich der Mitarbeiter weiterentwickelt (geringe bis mäßige Reife), gilt ein stark mitarbeiterbezogener und aufgabenbezogener Führungsstil als sinnvoll. Er soll den Mitarbeiter überzeugen („selling“).
  3. Beteiligen. Bei mäßiger bis hoher Reife seiner Mitarbeiter sollte der Vorgesetzte stark mitarbeiterbezogen und gleichzeitig weniger aufgabenbezogen führen. Und er sollte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Zielsetzung sowie an Entscheidungen beteiligen („participating“).
  4. Delegieren. Sehr „reife“ Mitarbeiter benötigen weder eine besondere Zuwendung durch den Vorgesetzten, noch detaillierte Vorgaben bezüglich ihrer Aufgaben und ihres Verhaltens. Ihnen kann der Chef die Verantwortung delegieren („delegating“).

Alle Ideen und Me­tho­den zur Mitarbeitermotivation prüfen

Darüber hinaus gibt es weitere organisatorische Maßnahmen, mit denen sich die Mitarbeitermotivation steigern lässt. Unternehmer sollten sie ruhig größer anlegen, etwa im Bereich der Personalentwicklung und Weiterbildung oder dem Gesundheitsmanagement. Sinnvolle und für den Betrieb sowie die Belegschaft passende Programme helfen erfahrungsgemäß, die Mitarbeitermotivation zu erhöhen. Im Bereich der Weiterbildung und Personalentwicklung könnte es etwa um eine gezielte Nachwuchsarbeit gehen. Je nach Ziel können Unternehmer neuen oder jungen Mitarbeitern einen Mentor an die Seite stellen und dadurch Partnerschaften etablieren. Das kann sehr motivierend sein und muss auch keine Einbahnstraße bleiben. Denkbar ist möglicherweise auch, beispielsweise Jugendliche als Experten für Social-Media-Fragen zu Ansprechpartnern zu ernennen. Gerade die unausgesprochene, praktische Anerkennung von Kompetenzen kann deren Motivation enorm fördern. Wer Ideen, Methoden oder Modelle für eine individuelle Strategie sucht, mit der sich in seinem Betrieb die Mitarbeitermotivation steigern, fördern und messen lässt, sollte sich keine Denkverbote auferlegen.

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Eine Stra­te­gie zur Mitarbeitermotivation: Ma­te­riel­le Anreize

Zu guter Letzt steigern die Mitarbeitermotivation natürlich auch kleine Aufmerksamkeiten und Angebote rund um das leibliche Wohl. Aufmerksamkeiten wie kostenloses Wasser und vielleicht auch Obst sorgen  für Wohlbefinden. Gutes Essen gilt als ziemlich sicher motivationsfördernd. Auch eine kleine werthaltige Aufmerksamkeit für die Mitarbeiter hilft, Anerkennung zu vermitteln. Das kann die Mitarbeitermotivation ebenfalls nachhaltig erhöhen. Gerade mit Blick auf so eine eher an materiellen Dingen ausgerichtete Strategie sollten Unternehmer aber den Rat ihres Steuerberaters einholen. Rund um steuerfreie Extras zum Gehalt oder das gemeinsame Frühstück lauern Steuerfallen, die es zu umrunden gilt. Gleiches gilt natürlich für Geschenke etwa zu Weihnachten. Firmenchefs müssen beispielsweise darauf achten, dass aus einem Extra oder einer Vergünstigung nicht gleich eine betriebliche Übung wird. Auf die hätten Mitarbeiter dann auch künftig einen Anspruch. Solch ein Automatismus könnte nachhaltig die Mitarbeitermotivation steigern, muss es aber nicht. Hierfür sollten Unternehmer oder Unternehmerin mit dem Steuerberater eine durchdachte Stratege entwickeln.

Tipps, wie sich die Mitarbeitermotivation steigern lässt, gibt auch folgendes Video.

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Midia Nuri

ist Wirtschaftsjournalistin. Sie schreibt vor allem über nutzwertige Unternehmerthemen rund um Betriebsführung oder auch Finanzielles und Steuerliches für verschiedene Branchenzeitschriften, wie etwa den kfz-Betrieb, Die Fleischerei, Der Freie Zahnarzt, Fahrzeug + Karosserie oder auch etwa Das Dachdeckerhandwerk. Außerdem ist sie Chefredakteurin eines Newsletters von BWRMed!a zum Thema Steuern und Bilanzierung. Zu Steuer- und Finanzthemen bloggt und twittert sie derzeit sporadisch unter lady-godiva-blog.de und twitter.com/LadyGodivaBlog.

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