Finanzierung & Förderung

Zuschüsse zur Unter­­neh­­mens­­grün­­dung als will­kommene Starthilfe

Zu­schüs­se für Exis­tenz­grün­der und junge Un­ter­neh­men sind be­lieb­ter als För­der­pro­gram­me für die Exis­tenz­grün­dung, denn sie sind kos­ten­los. Ei­nen Zu­schuss müs­sen Grün­der nicht zurück­zah­len. Die Dar­lehen staat­li­cher För­der­pro­gram­me ha­ben sich hin­ge­gen ver­teuert.

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Viele Erwerbstätige träumen davon, ihre eigene Firma zu gründen, doch nur wenige wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. Die staatlichen Zuschüsse für Existenzgründer und junge Unternehmen sowie Förderprogramme, die eine erfolgreiche Existenzgründung erleichtern sollen, ändern daran nichts. 2022 entschieden sich – trotz staatlicher Zuschüsse – nur 550.000 Menschen für eine Unternehmensgründung. Laut aktuellem KfW-Gründungsmonitor sind das neun Prozent weniger als im Vorjahr. 86 Prozent waren Neugründungen, also rechtlich und organisatorisch neue Unternehmen. Die Übernahme bestehender Betriebe als Nachfolgerin oder Nachfolger scheint weniger attraktiv zu sein. Für den von Nachfolgesorgen geplagten Mittelstand ist das ein großes Problem. Besonders auffällig: Mit 18 Prozent nutzen zwar deutlich mehr Existenzgründer spezielle Kredite, Zuschüsse sowie Förderprogramme für die Gründung und den Aufbau ihrer Unternehmen. Doch 65 Prozent der Gründerinnen und Gründer verzichten auf einen Zuschuss und auch auf zinsgünstige Förderdarlehen für ihren Start. Sie finanzieren sich überwiegend aus Eigenmitteln. Das ist ein Viertel mehr als 2021.   

Finan­zie­rungs­hil­fen nut­zen: Zu­schüs­se kön­nen Grün­dung er­leich­tern

Diese hohe Eigenfinanzierungsquote lässt auf einen geringen Finanzierungsbedarf schließen. 83 Prozent der Existenzgründer bauen ihr Unternehmen allein auf. Viele brauchen daher keine Zuschüsse oder Förderprogramme für ihren Start. Fast 60 Prozent beginnen als Solo-Selbstständige ohne Beschäftigte – überwiegend im Dienstleistungssektor, wo häufig keine großen Investitionen in Geschäftsausstattung und Betriebsmittel notwendig sind. Doch wer maschinell Produkte herstellen oder innovative Geschäftsideen umsetzen will, die ein starkes Wachstum versprechen, braucht meistens mehr Kapital. Staatliche Zuschüsse erleichtern solch eine kapitalintensive Unternehmensgründung und helfen, die Finanzierungskosten zu senken. Denn Zuschüsse zur Gründung müssen Unternehmen nicht zurückzahlen, während für Kredite – auch spezielle Förderprogramme zur Existenzgründung – Zinsen, Tilgungen sowie oft auch Bereitstellungsgebühren fällig werden. Selbst die Effektivzinsen vieler Förderdarlehen sind nach den wiederholten Leitzinserhöhungen der EZB stark gestiegen. Sie betrugen etwa beim ERP-Gründerkredit StartGeld im Juli schon über fünf Prozent. Zuschüsse sind für Existenzgründer und junge Unternehmen somit deutlich attraktiver. Allerdings müssen sie den richtigen Fördertopf finden.

Förderdschungel: Passende Zuschüsse zur Unternehmensgründung finden

Staatliche Starthilfe: Zuschüsse für Existenzgründer und Unternehmen

Gründung: Zuschüsse ergänzen Förderprogramme für Existenzgründung

Finanzierungskosten senken: Zuschüsse zur Unternehmensgründung nutzen

Was bringt der Zuschuss für Gründer von der Bundesagentur für Arbeit?

Welche Zuschüsse eignen sich für Existenzgründer und Unternehmen?

Finanzierungsmix: Experten beantragen Zuschüsse für Existenzgründer

Die Grafik zeigt den Anteil eigen- und fremdfinanzierter Gründungen. 2022 nutzten nur 18 Prozent der Existenzgründer Zuschüsse, Kredite und Förderprogramme für den Aufbau ihres Unternehmens. 65 Prozent finanzierten ihre Gründung gänzlich aus Eigenmitteln.

För­der­dschun­gel: Pas­sen­de Zu­schüs­se zur Unter­neh­mens­grün­dung fin­den

Es gibt über 2.000 Förderprogramme für Unternehmen, viele davon für die Existenzgründung. Neben Zuschüssen zur Gründung, zinsvergünstigten Förderdarlehen und regulären Krediten existieren noch alternative Finanzierungsquellen wie Crowdfunding, Beteiligungskapital und Gesellschafterdarlehen, sofern es sich um eine GmbH oder AG handelt. Angehende Unternehmerinnen und Unternehmer verlieren deshalb beim Thema Finanzierung leicht den Überblick und akzeptieren manchmal ein Kreditangebot zu schnell. Dabei gibt es oft günstigere Alternativen – etwa Zuschüsse für Existenzgründer und junge Unternehmen, die der Staat besonders fördert. Es lohnt sich daher meistens, sich näher mit dem Thema Zuschüsse zur Unternehmensgründung zu beschäftigen. Als erster Schritt empfiehlt sich eine Vorrecherche über die Förderdatenbank, die mögliche Förderprogramme und Zuschüsse für Unternehmen und Existenzgründer herausfiltert. Je nach Firmensitz, Investitionsvorhaben und Innovationsgrad der Gründung kommen nämlich unterschiedliche Fördertöpfe in Frage. Häufig lassen sich Zuschüsse für Existenzgründer mit anderen Förderungen kombinieren – etwa einem Zuschuss für Gründer zur Beratung sowie einem zinsverbilligten Darlehen.

Staat­li­che Start­hil­fe: Zu­schüs­se für Existenz­grün­der und Unter­neh­men

Zuschüsse für Existenzgründer und junge Unternehmen spielen eine zentrale Rolle bei der Gründungsfinanzierung. Bund und Länder vergeben Zuschüsse zur Unternehmensgründung – für die Gründung von Hightech-Unternehmen ebenso wie die von Kleinbetrieben. Einen Zuschuss für Gründerinnen und Gründer gibt es aber häufig nicht allein, die staatlichen Finanzspritzen sind dann mit einer Kreditfinanzierung verknüpft. Einige Förderprogramme für die Existenzgründung und den weiteren Ausbau von Unternehmen beinhalten Zuschüsse als einen Finanzierungsbaustein – für Existenzgründer ist das trotzdem attraktiv, da sie den Anteil nicht zurückzahlen müssen. Manche Förderprogramme für Existenzgründung und junge Unternehmen integrieren zur Sicherung der Liquidität auch Bürgschaften und tilgungsfreie Anlaufjahre. Besonders wichtig ist die staatliche Starthilfe in der Vorbereitungsphase der Gründung. Zuschüsse für Existenzgründer helfen beispielsweise, die nötige Fachexpertise einzukaufen, um einen Businessplan sowie das Finanzierungskonzept auszuarbeiten. Die Bundesländer vergeben einen Zuschuss speziell für Beratungsleistungen, die Gründer und Gründerinnen aus der Region nutzen können. 50 bis 80 Prozent der Beratungskosten übernehmen die Länder.

Grün­dung: Zu­schüs­se er­gän­zen Förder­pro­gram­me für Existenz­grün­dung

Die Basis jeder erfolgreichen Unternehmensgründung ist eine gute Vorbereitung, deshalb unterstützen Zuschüsse für Existenzgründer und junge Unternehmen schon in dieser frühen Phase den Start in die Selbstständigkeit. Die Finanzspritze soll angehende Unternehmerinnen und Unternehmer dazu motivieren, ihre Geschäftsidee, den Businessplan sowie die Finanzierung mit spezialisierten Fachleuten zu besprechen und auszuarbeiten. Deren Expertise und Branchenerfahrung hilft, die Weichen für eine erfolgreiche Gründung zu stellen – und weil solche Zuschüsse einen Großteil der Beratungskosten für Existenzgründer abdecken, nutzen diese öfter externes Know-how. Die Beraterinnen und Berater unterstützen bei allen zentralen Fragen, etwa:

  • Lässt sich die Geschäftsidee realisieren und gibt es dafür einen Markt?
  • Welche Zielgruppe soll angesprochen werden?
  • Wie ist die Wettbewerbssituation?
  • Wie lassen sich Produktion, Marketing und Vertrieb organisieren?
  • Sind Beschäftigte mit speziellem Fachwissen nötig?
  • Sind die kalkulierten Zahlen realistisch? Trägt das Geschäftsmodell?
  • Halten Businessplan und Finanzierungskonzept einer kritischen Überprüfung stand?
  • Braucht es externe Partner mit Know-how oder Investoren zur Finanzierung?

Darüber hinaus gibt es Zuschüsse für Existenzgründer, die in dieser wichtigen Startphase den persönlichen Lebensunterhalt absichern. Zum Beispiel der Zuschuss der Bundesagentur für Arbeit an Gründer. Diesen bekommen jedoch nur Gründerinnen und Gründer, die sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen. Häufig benötigen Existenzgründer aber mehr Kapital, um ihr Unternehmen aufzubauen, weshalb viele Förderprogramme für die Existenzgründung einen Zuschuss für Gründer mit einer Kreditfinanzierung kombinieren.

Finan­zie­rungs­kos­ten sen­ken: Zu­schüs­se zur Unter­neh­mens­grün­dung nut­zen

Wer sich selbstständig machen will, braucht neben der zündenden Geschäftsidee vor allem eine solide Planung und Finanzierung. Die Gründerplattform bietet einen guten Überblick über staatliche Förderprogramme für die Existenzgründung und Zuschüsse für die Gründung sowie den Aufbau von Unternehmen. Außerdem vermittelt die interaktive Plattform notwendiges Know-how und Kontakte zu Gründungsberatungen oder Förderinstituten. Steht der Businessplan, ist zu klären, wie sich das Vorhaben finanzieren und der Lebensunterhalt sichern lässt. Zuschüsse für Existenzgründer spielen im Finanzierungsmix eine entscheidende Rolle, denn die staatliche Finanzspritze müssen angehende Unternehmerinnen und Unternehmer nicht zurückzahlen. So lassen sich die Finanzierungskosten einer Unternehmensgründung über Zuschüsse des Bundes und der Länder deutlich senken. Selbst wer genug eigene Rücklagen hat oder das Bankgespräch mit einer Kreditzusage verlässt, sollte sich nach Geld vom Staat erkundigen. Denn die Zuschüsse für Existenzgründer und junge Unternehmen sind umsonst, und es gibt sie für viele Investitionsvorhaben.

Was bringt der Zu­schuss für Grün­der von der Bundes­agen­tur für Ar­beit?

Den bekanntesten Zuschuss für Gründer bietet die Bundesagentur für Arbeit – für Bezieher von Arbeitslosengeld, die in die Selbstständigkeit streben. Doch als einzige Finanzspritze ist dies keine geeignete Starthilfe für ambitionierte Gründerinnen und Gründer. Das Arbeitsamt zahlt in der Anfangsphase zwar das Arbeitslosengeld weiter und legt noch 300 Euro für die soziale Absicherung drauf. Wer Bürgergeld – ehemals Hartz IV – bezieht, kann Beratungen in Anspruch nehmen und das sogenannte Einstiegsgeld beantragen. Solche Zuschüsse für Existenzgründer sollen aber während der Phase der Gründung nur den Lebensunterhalt finanzieren – nicht mehr. Wer Geld für sein neues Unternehmen braucht, kommt damit also nicht weit. Und wer aus einer Festanstellung in die Selbstständigkeit wechselt, erhält diesen Zuschuss für Gründer nicht. Für viele Existenzgründer und junge Unternehmen kommen solche Zuschüsse daher nicht in Frage. Sie brauchen alternative Finanzierungsmöglichkeiten – etwa Förderprogramme für die Existenzgründung und den Aufbau ihrer Unternehmen, die auch Zuschüsse miteinschließen.

Hightech-Un­ter­neh­men för­dern: Zu­schüsse für Exis­tenz­grün­der aus der Uni

Nur für Hochschulabsolventen, technische Mitarbeiterinnen und Promovierte gibt es ähnliche Zuschüsse zur Unternehmensgründung in Form von Stipendien. Das Exist-Gründerstipendium beläuft sich – je nach Qualifikation – auf 1.000 bis 3.000 Euro monatlich und deckt den persönlichen Lebensunterhalt ab. Der Zuschuss für akademische Gründerinnen und Gründer umfasst darüber hinaus auch Sachausgaben bis 10.000 Euro – bei Teamgründungen bis 30.000 Euro – sowie Zuschüsse für Existenzgründer zu Beratungsleistungen bis maximal 5.000 Euro. Viele Bundesländer finanzieren Förderprogramme für die Existenzgründung und den Aufbau innovativer Unternehmen ebenfalls über Zuschüsse. Interessierte müssen aber gewisse Förderbedingungen erfüllen, denn diese Zuschüsse für Existenzgründer richten sich an Hightech-Unternehmen. Solche Zuschüsse zur Unternehmensgründung beschränken sich deshalb auf das universitäre Umfeld und sind an spezielle Voraussetzungen geknüpft.  

Wel­che Zu­schüs­se eig­nen sich für Exis­tenz­grün­der und Un­ter­neh­men?

Die Frage, welche Zuschüsse sich für eine Existenzgründerin oder einen Existenzgründer eignen, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn die Antwort hängt stark vom jeweiligen Unternehmen ab. Einen Zuschuss für eine Beratung können alle Gründerinnen und Gründer beantragen. Zuständig ist die Förderstelle des Bundeslandes. Ob Firmenchefs und -chefinnen weitere Zuschüsse zur Unternehmensgründung bekommen können, hängt vom jeweiligen Investitionsvorhaben sowie vom Kapitalbedarf ab. Neben der Gründung finanzieren die meisten staatlichen Zuschüsse nämlich auch den weiteren Ausbau von Unternehmen. Selbst etablierte Unternehmen können Zuschüsse für Investitionen in Forschung und Entwicklung, Energieeffizienz und Umwelttechnik oder die Digitalisierung beantragen. Nur wenige Förderprogramme sind allein für die Existenzgründung gedacht – alle anderen wenden sich generell an Betriebe, die investieren. Zuschüsse gibt es für viele Vorhaben, doch für Existenzgründer und junge Unternehmen ist die Förderquote höher als für Firmen, die sich bereits länger am Markt behaupten. Für folgende Vorhaben lassen sich Zuschüsse beantragen:

Zuschüsse für Existenzgründerinnen und Existenzgründer sowie Unternehmen gibt es jedoch nicht in unbegrenzter Höhe. Zwar weisen viele Förderprogramme für eine Existenzgründung und junge Unternehmen eine höhere Förderquote aus, doch auch hier greift eine Obergrenze. Laut EU-Recht dürfen KMU und Selbstständige innerhalb von drei Steuerjahren eine maximale Förderung von 200.000 Euro erhalten (De-minimis-Regelung). Größere Zuschüsse bedürfen einer Genehmigung der EU.

Finan­zie­rungs­mix: Ex­per­ten be­an­tra­gen Zu­schüs­se für Existenz­grün­der

Um den geeigneten Finanzierungsmix aus Zuschüssen für Existenzgründer und Förderprogrammen zum Aufbau der Unternehmen zusammenzustellen, braucht es fachliche Expertise. Spezialisierte Gründungsberatungen helfen, die Weichen für die Unternehmensgründung richtig zu stellen – sie beantragen Zuschüsse, kennen die Förderbedingungen und wissen, welche staatlichen Geldtöpfe sich anzapfen oder kombinieren lassen. So können angehende Unternehmerinnen und Unternehmer die Finanzierungskosten senken und mit dem nötigen Know-how in die Selbstständigkeit starten.

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Sigrun an der Heiden

ist selbstständige Wirtschaftsredakteurin. Die vermeintlich trockenen Themen wie Steuern, Finanzen und Recht sind ihr Steckenpferd. Sie schreibt für verschiedene Wirtschafts- und Unternehmermagazine sowie Kundenzeitschriften zu den Themen Mittelstand, Steuern und Finanzen, Recht, Nachfolge, Sanierung, Unternehmensführung, Personal, Betriebliche Altersvorsorge sowie Transport und Logistik. Zuvor arbeitete sie als Ressortleiterin bei diversen Unternehmermagazinen, unter anderem „Markt und Mittelstand“.

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