Die für den Winter 2022/2023 befürchtete Katastrophe bei der Energieversorgung ist ausgeblieben: Es gab gut gefüllte Gasspeicher statt großflächiger Blackouts. Zu verzeichnen waren nur wenige kleinere, regionale Stromausfälle. Doch selbst wenn ein massiver Blackout oder auch nur eine gezielte Notabschaltung für absehbare Zeit als eher unwahrscheinlich gilt, können Stromausfälle natürlich vorkommen. Sei es durch überalterte Stromnetze, den übermäßigen Einsatz elektrischer Heizgeräte im nächsten Winter oder Unwetter. Stromausfälle von wenigen Minuten bis zu mehreren Tagen sind und bleiben ein mögliches Szenario. Und weil so gut wie jedes Unternehmen von der Versorgung mit Elektrizität abhängt, sollten sich auch alle mit dem Schutz vor Stromausfall befassen. Es gilt, generell die individuellen Risiken für Beschädigungen wichtiger Geräte zu minimieren sowie den Betrieb sicherzustellen.
Alle Unternehmen brauchen einen Schutz vor Stromausfall
Die Belange von insgesamt 3,4 Millionen Unternehmen aller Größen könnten mit Blick auf den Schutz vor Stromausfall unterschiedlicher kaum sein. Die freie Journalistin schreibt Artikel im Homeoffice, dafür recherchiert sie via PC im Internet und telefoniert per Festnetz- oder Mobilgerät. Beim Friseur um die Ecke braucht der Fön ebenso Strom, wie die elektronische Ladenkasse. Beim Versicherungskonzern am Stadtrand stehen tausende PC-Arbeitsplätze, zahllose produzierende Unternehmen müssen Fertigungsstraßen am Laufen halten. Solche Organisationen sind zudem drauf angewiesen, dass ihre IT, Zeiterfassung oder Großkantine reibungslos funktioniert. Auch für Radiologie-Praxen in der Innenstadt sind plötzliche Stromausfälle folgenreich. Sie nutzen neben Röntgengeräten auch spezielle Anlagen zur Magnetresonanz- (MRT) oder Computertomographie (CT). Bei denen kann selbst eine kurze Unterbrechung der Stromversorgung schlimmstenfalls locker 30.000 Euro an Reparaturkosten verursachen. So unterschiedlich die Unternehmen auch sind, eines eint sie: Alle – vom Konzern bis zum Kleinbetrieb – brauchen Elektrizität und sollten sich daher um einen adäquaten Schutz vor Stromausfall kümmern.
Erste Schutzmaßnahme: Detaillierter Check-up im Betrieb
Wo welche Schäden durch einen Stromausfall zu erwarten sind, hängt davon ab, zu welchem Zweck welche Art von elektronischem Gerät im Unternehmen zum Einsatz kommt. Dies zu analysieren, ist die Aufgabe jedes Firmenchefs und jeder Firmenchefin wie auch aller Selbstständigen – als Basis für einen Schutz vor Stromausfall. Zuerst müssen sie das Unternehmen auf Schwachstellen bezüglich der Stromversorgung prüfen. Beim Kleinbetrieb ist das relativ einfach. Da kann es reichen, eine Solar-Powerbank für Smartphones und Tablets bereitzuhalten. Ob sich ein kleines Solarmodul mit aufladbarer Batterie fürs Laptop lohnt, mag schon von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Um die Datensicherung für den Fall unvorhersehbarer Abstürze mitten im Betrieb sollten sich selbst Kleinbetriebe vorausschauend kümmern. Das dient nicht nur dem Schutz vor einem Stromausfall, sondern auch vor Schäden durch Cyber-Attacken, etwa per Ransomware. Je nach Unternehmen lohnt es sich, zum Schutz vor Stromausfällen oder Angriffen auf die IT, den Austausch mit Fachleuten zu suchen.
Die Friseurin oder der Händler mit der elektronischen Ladenkasse sollte wissen: Bei einem Stromausfall dürfen die nötigen Aufzeichnungspflichten vorübergehend auf Papier erfüllt werden. Den Ausfall sowie ihre Maßnahmen müssen Unternehmerinnen und Unternehmer jedoch penibel dokumentieren. Am besten besprechen sie das richtige Verhalten in dieser Situation bereits mit ihrer Steuerberaterin oder ihrem Steuerberater, bevor tatsächlich ein Ausfall passiert. Je nach Art des Geschäfts empfehlen sich eventuell auch Lösungen zur Datensicherung, etwa von DATEV. Für manche Unternehmen ist die Versorgung mit Bargeld ein Thema, um den Geschäftsbetrieb auch bei einem mehrstündigen oder sogar mehrtägigen Stromausfall aufrechterhalten zu können. Für größere Betriebe mit umfassenderer IT und mehr PC-Arbeitsplätzen führt der Check-up vielleicht auch zu einem Anbieter von Notfallrechenzentren. Und zu Versicherungsfachleuten. Denn der Schutz vor den Folgen durch einen Stromausfall bedeutet auch, für die nötigen Versicherungspolicen zu sorgen.
Komplexes Unternehmen – komplexe Bestandsaufnahme
Mit der Zahl der Geräte, die ein Unternehmen im Einsatz hat, steigt in der Regel auch der mögliche Schaden durch einen Stromausfall. Und desto komplexer muss letztlich der Schutz vor einem Stromausfall gedacht und geplant sein. So ist etwa der Schaden bei einem MRT-Gerät – dem Magnetresonanztomographen – immens hoch. Grund ist, dass die Stromversorgung eine Kühlung sicherstellt, die wiederum das Magnetfeld aufrechterhält. Fällt sie unvorhergesehen aus, ist es nicht damit getan, das Gerät einfach anzuschalten – ohne Dauerversorgung mit Strom muss es kompliziert hochgefahren werden. Eine Notstromversorgung gehört daher als Schutz vor Stromausfall in jede radiologische Praxis und ist auch in Situationen unabdingbar, wo vergleichbar empfindliche Technologie eingesetzt wird. Bei einer Zahnarztpraxis oder einer chirurgischen oder dermatologischen Praxis mit ambulanten chirurgischen Eingriffen ist ebenfalls daran zu denken – und die Überbrückungslösung selbst für kurze Stromausfälle vorausschauend zu organisieren, am besten mithilfe kompetenter Dienstleister. Diese kennen die für die jeweiligen betrieblichen Zwecke nötigen Anforderungen.
In Zeiten von Klimawandel und Energiekrise achten Unternehmerinnen und Unternehmer ebenso wie Beschäftigten immer mehr darauf, Energie zu sparen. Was hier wichtig ist und welche Stolperfallen es gibt – darum geht es in der Folge #122 Energiesparen: So einfach geht’s generell in Hörbar Steuern – Der DATEV-Podcast.
Schutz vor Stromausfall: ein Argument für erneuerbare Energien
Nicht nur im Büro und diversen Betriebsräumen kann ein Stromausfall das Unternehmen empfindlich treffen, sondern sogar auf dem Parkplatz, falls dort E-Ladestationen für den Fuhrpark stehen. Auch hier ist umsichtige Planung der beste Schutz vor einem Stromausfall. Firmenwagen sollten stets so geladen sein, dass sie es bei einem längeren Stromausfall noch zu weiter entfernten öffentlichen E-Ladestationen schaffen. Wer also die Fahrt im E-Auto beendet hat, sollte sofort den Ladestand kontrollieren und eventuell gleich laden. So fallen bei einem längeren Ausfall der Stromversorgung nicht gleich automatisch wichtige Kundentermine ins Wasser. Als Schutz vor einem Stromausfall dient natürlich auch die eigene Solaranlage auf dem Firmendach – und vielleicht sogar Windkraft. Die eigene Stromerzeugung hilft nicht nur, mittel- bis langfristig Energiekosten zu sparen. Dem Bedarf angepasst ist sie auch ein ausgezeichneter Schutz vor einem allgemeinen Stromausfall. Bei Selbstständigen oder Unternehmen mit niedrigem Strombedarf bieten Konfiguratoren für Solaranlagen eine gewisse Orientierung.
Unternehmerinnen und Unternehmer können bei Vorkehrungen zum Schutz vor einem möglichen Stromausfall natürlich auch selbst Hand anlegen. So wie der Bäcker und Ingenieur Arnaud Crétot, der sich in der Nähe von Rouen in Frankreich eine aus Spiegeln gefertigte Eigenbau-Solaranlage in den Garten gestellt hat. Das durch die Spiegel gebündelte Licht erhitzt seinen Backofen im Garten auf bis zu 900 Grad. Per Smartphone behält Crétot den Agrarwetterbericht stundengenau im Auge. Bei sonnigem Wetter backt er sein Brot im Garten. Ist es diesig oder regnerisch, kommt der Teig in den herkömmlichen Backofen. 40 Prozent der benötigten Energie erhält er so im Schnitt über die Sonne. Die Backwaren transportiert der Bäcker mit dem Lastenrad zu den Händlern in der Region.
Generell mehr Nachhaltigkeit dank Schutz vor Stromausfall
Wer sich mithilfe erneuerbarer Energien auf eventuelle Versorgungsengpässe vorbereitet, trägt mit diesem Schutz vor einem möglichen Stromausfall zur unternehmerischen wie auch zur ökologischen Nachhaltigkeit bei. Und wenn Unternehmerinnen oder Unternehmer mit ihren Lösungen schon im betrieblichen Alltag erfolgreich Energie sparen, dann legen sie damit außerdem noch die Grundlage dafür, bei einem Stromausfall weniger große Ausfälle überbrücken zu müssen. Je autarker sie ihren Betrieb machen, desto unabhängiger können sie sein.