Unternehmen wollen im Kern ihre wirtschaftliche Leistung ausbauen. Wer heute langfristiges Wachstum sicherstellen möchte, muss nicht nur qualitativ hochwertige Produkte oder Dienstleistungen liefern, sondern Umwelt- und Nachhaltigkeitsfaktoren in die Wirtschaftlichkeit einbeziehen. Zunehmend wird deutlich, dass die Bewahrung der natürlichen Ressourcen und eine motivierte Belegschaft Garanten für einen dauerhaften, wirtschaftlichen Erfolg sind. Die Vorteile des nachhaltigen Wirtschaftens sind für Unternehmen immens.
Das ökologische Gewissen der Gesellschaft wächst und damit das Bewusstsein, dass natürliche Ressourcen endlich sind. Viele Menschen fragen sich: Was kann ich selbst in punkto Nachhaltigkeit tun? Was ist Nachhaltigkeit genau und was beinhalten Begriffe wie Corporate Social Responsibility? Welche Ideen haben Unternehmen, wenn es um CSR geht?
Corporate Social Responsibility im Unternehmen
Soviel vorweg: Eine klare Definition was Nachhaltigkeit in Unternehmen angeht, gibt es nicht. Für Unternehmen bedeutet dies, künftig Prozesse neu zu denken – und zwar so, dass ökonomische, soziale und ökologische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt werden können, die sogenannte Triple Bottom Line (TBL). Nachhaltige Wertschöpfung durch unternehmerische Verantwortung (Corporate Social Responsibility) wird somit zur großen wirtschaftlichen Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Besonders die Nachhaltigkeit von Unternehmen wird eine zentrale Rolle spielen. Übernommen aus dem Englischen, bezeichnet die „bottom line“ bei der Bilanzierung das, was unterm Strich rauskommt – also den Profit. Bei der TBL stellt sich der Unternehmenserfolg neben der Wirtschaftlichkeit auf zwei weitere große Säulen, nämlich das Sozial- und das Umwelt- oder Naturkapital. Nachhaltige Unternehmen messen den Erfolg anhand aller drei Kategorien: Ökonomie, Ökologie und Soziales zu gleichen Teilen. Sie gelten sowohl langfristig als erfolgreicher wie auch als innovativer.
Nachhaltigkeit geht weiter
Auch auf politischer Ebene ist Nachhaltigkeit längst zum Fokusthema avanciert: Mit dem „European Green Deal“ setzt auch die EU in punkto Klimaschutz ein klares Zeichen: Bis 2050 soll Europa klimaneutral werden. Dazu sollen Investitionen von einer Billion Euro angeschoben werden, um wirtschaftliche Prosperität mit Klimaschutz in Einklang zu bringen. Vom Ziel einer nachhaltigen Finanzwirtschaft („Sustainable Finance“) spricht auch die deutsche Bundesregierung. So wurde auf nationaler Ebene beispielsweise ein Sustainable Finance-Beirat gegründet, bei dem die Bundesbank eine Beobachterrolle einnimmt. Dabei kooperiert sie eng mit den zuständigen Stellen der BaFin, mit der sie gemeinsam ein Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken veröffentlicht hat. Dies sind nur einige prominente Beispiele für ökologische Nachhaltigkeit.
Wie Unternehmen mit Nachhaltigkeit ökonomisch erfolgreicher werden
Beim Stichwort Nachhaltigkeit denken viele sicher zuerst an ökologische sowie soziale Aspekte, vergessen jedoch häufig, dass die ökonomische Komponente Spielräume für Investitionen schaffen kann. Nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit unternehmerischer Verantwortung ist am langfristigen Erfolg ausgerichtet und Grundvoraussetzung für prozessoptimiertes und ressourcenschonendes Arbeiten und natürlich umgekehrt: Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, sind auch dauerhaft erfolgreicher. Nachhaltigkeit wird zunehmend wichtiger für Firmen. Eine klare Antwort auf die Frage, warum sie sich für CR engagieren und ein klarer Vorteil für die Nachhaltigkeit in Unternehmen.
Verantwortung durch nachhaltige Produkte & Innovationen
Praktisch gesehen, gehen Nachhaltigkeit und Digitalisierung Hand in Hand. Zumindest größtenteils. Fakt ist: Ein Mehr an Digitalisierung bringt ein Stück Dematerialisierung, indem Papier, Verpackungsmaterial und Logistik wegfallen. Aber sie fordert auch mehr Strom und Hardware. Dem muss gegengesteuert werden. DATEV etwa versucht, dieser Problematik beispielsweise durch Green-IT-Maßnahmen oder der energieeffizienten Planung des neuen Rechenzentrums zu begegnen. Weitere nachhaltige Produkte und Innovationen sind geplant.
Corporate Social Responsibility – Impulse für New Work
Neben der digitalen Transformation liegt der Fokus von Unternehmen inzwischen verstärkt auf den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und kommt deren Potenzialen und Bedürfnissen entgegen, indem sie unterschiedliche Strukturen wie flexible Arbeitszeiten und -orte, agiles Arbeiten, Kollaboration oder kreative Arbeitsmethoden anbieten, auch genannt New Work.
Das macht vieles einfacher, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder die generelle Flexibilität, in unterschiedlichen Stadien des Lebens so arbeiten zu können, wie es gerade passt. Der Job wird ins Leben integriert – und nicht mehr andersherum. Auch das ist Corporate Social Responsibility, denn Unternehmen, die sich sozialer gestalten, profitieren ebenfalls von ökonomischen Gesichtspunkten: Die Beschäftigten arbeiten motivierter, bleiben dem Arbeitgeber treu und sind seltener krank – alles Aspekte, die sich positiv auf die Arbeitgeberattraktivität auswirken und damit Kosten reduzieren.
Verantwortung für Mitarbeitende und Gesellschaft
Soziale Nachhaltigkeit nimmt den Menschen in der Organisation und dessen Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Es geht darum, einen Rahmen zu geben, damit die Beschäftigten ihre Leistungsfähigkeit und Talente voll entfalten können und außerdem noch motiviert und gerne arbeiten. Dazu gehören Themen und Angebote rund um die Gesundheit, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie Mobilitätsangebote, wie die Bezuschussung des öffentlichen Nahverkehrs oder das Bikeleasing-Angebot aber auch mobile Arbeitsplatzstrategien. Wichtig ist, die Aktivitäten strategisch aufzusetzen, langfristig anzulegen und mit Hilfe des Steuerberaters oder der Steuerberaterin steuerlich klug zu wählen. Nachhaltig eben.
Auch Zertifizierungsmaßnahmen, wie etwa das Audit berufundfamilie® können bei der Orientierung helfen, indem aus den Zielen konkrete Handlungsempfehlungen und messbare Größen abgeleitet werden können, wie zum Beispiel Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt in Führung. Beispielsweise durch Topsharing – eine Maßnahme, die nicht nur für Frauen interessant ist. Aspekte wie Inklusion oder Diversity sind längst in vielen Unternehmen. Denn auch wenn das Thema Nachhaltigkeit Management-Aufgabe ist, die von oben nach unten im Unternehmen kommuniziert und begleitet wird, ist eine praktische Umsetzung ohne Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht möglich.
Verantwortung durch Klimaschutz – Die ökologische Nachhaltigkeit von Firmen
An dem Thema Corporate Social Responsibility kommt also kaum ein Unternehmen vorbei. Wichtig ist, dass die Unternehmensführung auch dahintersteht und die nötigen Ressourcen zur Verfügung stellt. So hat sich zum Beispiel DATEV als Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Um das zu erreichen beschäftigt sich ein eigener Klimaarbeitskreis intensiv mit der Frage, wie die Klimaneutralität in den nächsten neun Jahren auf die Beine stellen lässt. Dies betrifft viele Bereiche wie Strom, Wärme oder indirekte Emissionen wie beispielsweise das Fliegen oder den Fuhrpark. Außerdem gehört die Reduktion von Papier- und Hardware dazu. Dies sind nur einige Beispiele dafür, wie Nachhaltigkeit in einem Unternehmen aussehen kann. CSR muss für Unternehmen heute mehr sein als ein bloßes Lippenbekenntnis.
Am Earth Overshoot Day hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Dieses Jahr wird er pandemiebedingt für Deutschland am 5. Mai und weltweit am 22. August stattfinden. Heißt auch: Die Weltbevölkerung lebt in diesem Jahr an 131 Tagen über ihrem Ressourcen-Limit.
Verantwortung durch Transparenz
Integriert ein Unternehmen die Nachhaltigkeits- in die Unternehmensstrategie, verschmelzen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften – ein klarer Vorteil, was das Engagement von Corporate Social Responsibility für das Unternehmen angeht.
Eine ehrliche, offene Kommunikation ist hier entscheidend, um kein Green Washing zu betreiben, sondern wirklich etwas zu bewirken. Die Triple Bottom Line ist und bleibt die Basis unternehmerischen Handelns, am nesten offiziell verankert im Strategiesystem. Ökonomie, Ökologie und Soziales – der Dreiklang der Zukunft!