Mitarbeiter & Ausbildung

Ein toxisches Arbeitsklima ist Gift für Unternehmen

Ein toxi­sches Ar­beits­kli­ma ist qua De­fi­ni­tion Gift für je­de Fir­ma. Des­truk­tive Vor­ge­setz­te ver­brei­ten Angst und ver­grau­len Leis­tungs­trä­ger. Das Ar­beits­kli­ma zu ver­bes­sern, hat des­halb große Be­deu­tung und ist ei­ne wich­ti­ge Füh­rungs­auf­ga­be. Oft braucht es da­zu ex­ter­ne Hil­fe.

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Miese Stimmung im Betrieb wird schnell teuer. Deshalb stellt sich die Frage: Was ist ein schlechtes Arbeitsklima, was lässt sich dagegen tun? Die klare Antwort: Studien zeigen, dass atmosphärische Probleme meistens hausgemacht sind. Besonders gefährlich ist ein sogenanntes toxisches Arbeitsklima, bei dem qua Definition meistens Vorgesetzte durch negatives, destruktives oder sogar übergriffiges Verhalten die Stimmung vergiften. Dadurch geraten die Beschäftigten unter Stress, sind unzufrieden, machen Dienst nach Vorschrift, lassen sich krankschreiben. Bei Kündigungen gehen nicht selten genau jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuerst, die immer als Leistungsträger galten. Jeder oder jede dritte überlegt, wegen Vorgesetzten den Job zu wechseln. Wollen Unternehmen dies verhindern, müssen sie zunächst die enorme Bedeutung erkennen, die das Arbeitsklima hat, und es dann gezielt verbessern. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Auswahl der Führungskräfte. Hier gilt es, verstärkt auf menschliche Qualitäten zu achten. Doch der erste Schritt zur Verbesserung von Arbeitsklima und Arbeitsmoral ist die kritische Bestandsaufnahme:

  • Was ist das Arbeitsklima und welche Bedeutung hat es für die Motivation und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten?
  • Herrscht ein schlechtes oder gar toxisches Arbeitsklima?
  • Was sind die Ursachen? Das Verhalten einer Führungskraft oder gibt es Unruhestifter im Team?
  • Wie lässt sich das Arbeitsklima dauerhaft verbessern? Was denken die Beschäftigten? Sind personelle Veränderungen notwendig? Welche konkreten Maßnahmen eignen sich?

Diese Fragen sollten sich mehr Personalverantwortliche stellen. Denn in vielen Unternehmen wirkt sich toxisches Führungsverhalten bereits negativ auf das Arbeitsklima aus.

Was ist das Arbeitsklima? Definition und Bedeutung

Ein toxisches Arbeitsklima gefährdet Unternehmen

Um das Arbeitsklima zu verbessern, müssen Chefs zuhören

Destruktive Führungskräfte sind Gift für jede Firma

Schlechtes Arbeitsklima: Was Sie dagegen tun können

Fragen stellen, um Verbesserung beim Arbeitsklima zu erreichen

Miteinander statt Gegeneinander: Was die Stimmung hebt

Wichtige Führungsaufgabe: Wie Sie das Arbeitsklima verbessern

Was ist das Ar­beits­kli­ma? De­fi­ni­tion und Be­deu­tung

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital“ – was in fast jedem Unternehmensleitbild steht, sieht in der Praxis oft anders aus. Ob die Beschäftigten motiviert zusammenarbeiten, hängt nämlich vom Arbeitsklima ab – und davon, ob die Führungskräfte es verbessern wollen. Wichtig sind zwischenmenschlichen Töne – im Team und über Hierarchieebenen hinweg. Doch was ist das Arbeitsklima genau, welche Bedeutung hat das Arbeitsumfeld auf die Leistungsbereitschaft? Der Begriff Arbeitsklima bezeichnet laut Definition die soziale Atmosphäre am Arbeitsplatz. Denn während das Betriebsklima die allgemeine Qualität der Zusammenarbeit im Unternehmen beschreibt, bezieht sich das Arbeitsklima auf den konkreten Arbeitsplatz. In einer Abteilung kann also ein toxisches Arbeitsklima demotivieren, während eine Etage darüber gute Stimmung vorherrscht. Das Verhältnis zu den direkten Kollegen sowie Kolleginnen und Vorgesetzten spielt also eine zentrale Rolle. Ist die schlechte Atmosphäre hausgemacht, wirft das natürlich die Frage auf, was Betroffene tun sollten: Die Verbesserung von Arbeitsklima und Zusammenarbeit muss höchste Priorität bekommen.

Ein tox­i­sches Ar­beits­kli­ma ge­fähr­det Un­ter­neh­men

Was ist nur los mit dem Arbeitsklima in Deutschland? Es klingt wie aus einem schlechten Film, kommt aber in 85 Prozent der Unternehmen vor: Vorgesetzte schreien Mitarbeiterinnen an, stellen Kollegen öffentlich bloß, sind aggressiv und beleidigend. Solche Führungskräfte vergiften nicht nur das Arbeitsatmosphäre ihrer Abteilung. Laut Definition kann ein toxisches Arbeitsklima auf den gesamten Betrieb abfärben, wenn die Firmenleitung schlechtes Führungsverhalten ignoriert oder sogar toleriert. Schon jedem fünften Unternehmen attestiert eine Studie ein ausgesprochen giftiges Führungsklima. Die Folgen sind dramatisch: Betroffene werfen das Handtuch, flüchten in die innere Kündigung oder werden ernsthaft krank. Ein schlechtes Arbeitsklima begünstigt Burnouts – was sollte die Firmenleitung also tun? Eine wenig überraschende Antwort lautet: Gezielt gegensteuern, um das Arbeitsklima zu verbessern. Die beste Burnout-Prävention ist ein wertschätzender Umgang miteinander. Denn eine gute Arbeitsatmosphäre hat eine zentrale Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen. Gelingt eine Verbesserung von Arbeitsklima und Motivation, verbessert sich auch die Unternehmensperformance.

Um das Ar­beits­kli­ma zu ver­bes­sern, müs­sen Chefs zu­hö­ren

Per Definition entsteht ein schlechtes Arbeitsklima nicht über Nacht – doch was tun die Verantwortlichen dagegen? Meistens zu wenig. Sie schauen zu lange weg oder nehmen den rauer werdenden Ton zwischen Vorgesetzten und ihren Teams auf die leichte Schulter. Reden Betroffene statt miteinander nur übereinander, wird es schwierig, das Arbeitsklima zu verbessern. Nicht immer fällt der Geschäftsleitung sofort auf, dass Führungskräfte durch ihr Verhalten die Arbeitsatmosphäre vergiften und Beschäftigte vergraulen. Meist verstehen die es nämlich, sich gut zu verkaufen. Unternehmerinnen und Unternehmer sollten sich daher immer wieder vergegenwärtigen, was das Arbeitsklima ist – und welche Bedeutung es für den Unternehmenserfolg hat. Sie sollten regelmäßig mit der Belegschaft sprechen, um rechtzeitig Warnzeichen zu erkennen, damit erst gar kein toxisches Arbeitsklima entsteht. Und Beschwerden über einzelne Vorgesetzte gezielt nachgehen, um eine Verbesserung von Arbeitsklima und -moral zu erreichen. Gute Führung ist nicht jedem in die Wiege gelegt, aber sie lässt sich durchaus lernen.

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Des­truk­ti­ve Füh­rungs­kräf­te sind Gift für je­de Fir­ma

Manche Vorgesetzte erkennen selbstkritisch ihr eigenes Verhalten als Ursache für ein schlechtes Arbeitsklima. Sie lassen sich dann coachen und arbeiten so aktiv daran, ihre Personalführung zu verbessern. Meistens gelingt es ihnen, das Arbeitsklima zu verbessern, indem sie auf die zwischenmenschlichen Töne achten und wertschätzend mit Beschäftigten umgehen. Das ist vorbildlich. Doch was ist mit den Tyrannen im Chefsessel? Wo ein toxisches Arbeitsklima herrscht, sind qua Definition meist sie in Führungspositionen anzutreffen. Ihr Führungsverhalten ist destruktiv, missbrauchend, zum Teil sogar übergriffig. Sie machen Druck nach unten, strafen jeden Fehler ab und schaffen es so rasend schnell, das Arbeitsklima zu vergiften. Ein derart toxisches Arbeitsklima, gepaart mit andauerndem Stress und fehlendem Ausgleich für Überstunden, führt zu einem hohen Krankenstand und Kündigungen. Um eine Verbesserung von Arbeitsklima und -moral zu erreichen, sind in diesen Fällen drastische Schritte notwendig. Die Firmenleitung sollte toxische Führungskräfte daher unverzüglich abmahnen und gegebenenfalls kündigen.

Schlech­tes Ar­beits­kli­ma: Was Sie da­ge­gen tun kön­nen

Führungspositionen richtig zu besetzen, hat für das Arbeitsklima also schon qua Definition eine enorme Bedeutung. Bei Bewerbungsgesprächen und Probearbeitstagen sollten Unternehmerinnen und Unternehmer deshalb nicht nur auf die fachliche, sondern auch die persönliche Eignung achten. Dies gilt für Führungskräfte und Teammitglieder gleichermaßen. Denn destruktive Störenfriede, Intriganten und Egoisten, die eigene Ziele auf Kosten anderer rücksichtslos durchsetzen, sind Gift für jedes Unternehmen. Gegen ein schlechtes oder gar toxisches Arbeitsklima lässt sich auf die Schnelle kaum etwas tun. Einen Betriebsausflug zu organisieren und Leistungsträgern eine Gehaltserhöhung zu versprechen, kann zwar helfen, eine Kündigungswelle vorerst zu stoppen. Doch um das Arbeitsklima nachhaltig zu verbessern, braucht es Zeit und Vertrauen. Unerlässlich sind dabei eine offene Kommunikation, die Einbeziehung der Belegschaft, viele Mitarbeitergespräche sowie Teambuilding-Maßnahmen. Auch das Erarbeiten eines Verhaltenskodex kann helfen, Vertrauen zurückzugewinnen. Eine Verbesserung von Arbeitsklima und Motivation lässt sich aber nur erreichen, wenn die Werte der Firma auch gelebt werden.

Das Arbeitsklima lässt sich nur verbessern, wenn Firmen zu einem offenen Feedback ermuntern und regelmäßig Mitarbeitergespräche führen.

Fra­gen stel­len, um Ver­bes­se­rung beim Ar­beits­kli­ma zu er­rei­chen

„Was ist das Arbeitsklima?“ und „Welche Bedeutung hat die Stimmung am Arbeitsplatz auf die Zusammenarbeit?“ Diese Fragen sollten sich Firmenleitungen regelmäßig stellen und dabei kritisch hinterfragen, ob und wie sich das Arbeitsklima verbessern lässt. Wie zufrieden sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wirklich? Ist der Umgang in den Abteilungen kollegial und wertschätzend oder gibt es Probleme? Sorgen gar manche Führungskräfte durch ihr Verhalten für ein toxisches Arbeitsklima und machen dadurch eine konstruktive Zusammenarbeit unmöglich? Ein derart schlechtes Arbeitsklima ist ansteckend – was sollte die Unternehmensführung also tun? Mitarbeiterbefragungen und Feedbackgespräche helfen, der Ursache für die schlechte Stimmung am Arbeitsplatz auf den Grund zu gehen. Denn einen allgemein gültigen Fahrplan zur Verbesserung von Arbeitsklima und Mitarbeiterzufriedenheit gibt es nicht. Jedes Team und jede Abteilung ist ein eigener kleiner Kosmos, hat bestimmte Besonderheiten. Vorgesetzte und Belegschaft sollten daher die für sie wichtigsten Punkte gemeinsam angehen, um das Arbeitsklima nachhaltig zu verbessern.

Mit­ei­nan­der statt Ge­gen­ei­nan­der: Was die Stim­mung hebt

Ein gutes Arbeitsklima hängt laut Definition von vielen Faktoren ab – ihre Bedeutung beurteilen Beschäftigte unterschiedlich. Während eine berufstätige Mutter sich flexible Arbeitszeiten und Homeoffice wünscht, möchte ein Entwickler vielleicht eher im Team arbeiten. Unstrittig dagegen ist, dass das Verhalten der Vorgesetzten sowie der Kollegen und Kolleginnen großen Einfluss auf das Arbeitsklima haben. Ein toxisches Arbeitsklima gilt es unbedingt zu vermeiden. Gute Führung und kollegiales Miteinander sollten deshalb fester Bestandteil der Unternehmenskultur sein. Aber sie müssen natürlich auch gelebt werden, um das Arbeitsklima zu verbessern. Wenn dann noch Bezahlung und Gehaltsextras wie Firmenwagen oder Firmenfahrrad stimmen, kommen die Beschäftigten gerne zur Arbeit.

Wichtige Füh­rungs­auf­ga­be: Wie Sie das Ar­beits­kli­ma ver­bes­sern

Eine Verbesserung von Arbeitsklima und Arbeitsmoral gelingt, wenn Firmen folgende Punkte beachten:

  • Aufgabenfeld: Ein Job sollte abwechslungsreich sein und neben Routineaufgaben auch Herausforderungen bieten.
  • Kontrolle: Schauen Vorgesetzte ihren Leuten ständig über die Schulter, führt das zu Frust. Eigenverantwortliches Arbeiten sollte selbstverständlich sein.
  • Karrierechancen: Berufliche Weiterbildung und Aufstiegsperspektiven motivieren und erhöhen die Mitarbeiterbindung.
  • Kommunikation: Eine offene Kommunikation auf Augenhöhe sollte für alle gelten – Führungskräfte und Teammitglieder. Dazu gehören auch regelmäßige Feedbackgespräche. Anregungen und Kritik sind jederzeit willkommen, sollten aber sachlich bleiben.
  • Umgangston: Ein freundlicher und respektvoller Umgang mit allen Beschäftigten sollte fester Bestandteil der Unternehmenskultur sein.
  • Wertschätzung: Lob und Anerkennung vom Chef oder der Chefin wirken sich positiv auf das Arbeitsklima aus. Motivation und Leistungsbereitschaft steigen.
  • Transparenz: Wer Informationen frühzeitig weitergibt und Teammitglieder einbindet, schafft Vertrauen. Führungskräfte sollten ihre Entscheidungen nicht einfach verkünden, sondern erklären.
  • Teambuilding: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen zueinander passen, damit sie als Team gut zusammenarbeiten können. Wer nicht teamfähig ist, muss draußen bleiben. Gemeinsame Aktivitäten lassen ein Team zusammenwachsen.
  • Konsequenz: Wer Regeln missachtet und durch destruktives Verhalten das Arbeitsklima vergiftet, muss die Konsequenzen spüren. Ändert sich trotz Ermahnungen und Vier-Augen-Gesprächen nichts, ist es besser, sich zu trennen. 
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Sigrun an der Heiden

ist selbstständige Wirtschaftsredakteurin. Die vermeintlich trockenen Themen wie Steuern, Finanzen und Recht sind ihr Steckenpferd. Sie schreibt für verschiedene Wirtschafts- und Unternehmermagazine sowie Kundenzeitschriften zu den Themen Mittelstand, Steuern und Finanzen, Recht, Nachfolge, Sanierung, Unternehmensführung, Personal, Betriebliche Altersvorsorge sowie Transport und Logistik. Zuvor arbeitete sie als Ressortleiterin bei diversen Unternehmermagazinen, unter anderem „Markt und Mittelstand“.

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