Strategie & Entwicklung

Gute Strategieplanung bringt Ih­ren Be­trieb in die Er­folgs­spur

Strategieplanung und Sze­na­rio­ma­na­ge­ment sind für je­den Be­trieb wich­tig. Nur wer sich da­mit be­schäf­tigt, fin­det Ant­wor­ten auf neue Her­aus­for­derungen. Da­bei hel­fen ei­ne SWOT-Ana­ly­se, die Lek­tü­re vor­han­de­ner Stu­dien so­wie das Mit­wir­ken in Bran­chen­clustern.

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Trump, Brexit, Digitalisierung – viele deutsche Unternehmen müssen derzeit Einiges aushalten, Konzerne ebenso wie Mittelständler und Kleinbetriebe. Ein überraschend ins Amt gewählter US-Präsident sorgt mit erratischen Entscheidungen und Twitter-Kommentaren für wirtschaftliche Unsicherheit. Eine Volksabstimmung in einem EU-Mitgliedsstaat führt zu einer punktuellen politischen Lähmung der Europäischen Union. Eine technologische Revolution könnte solide Branchenführer in kürzester Zeit an den Rand einer Existenzkrise bringen. Und mittendrin kleine Unternehmen, die nach ihrem individuellen Weg zu mehr Planbarkeit und Stabilität suchen müssen, während um sie herum zunehmend Unsicherheit herrscht. Wann, wenn nicht jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um neben dem sicher wichtigen operativen Geschäft auch Szenariomanagement und Strategieplanung ganz oben auf die Tagesordnung zu setzen?

Strategie­pla­nung und Sze­na­rio­ma­na­ge­ment sind wichtig

Szenariomanagement und Strategieplanung sind nicht nur Themen für Großunternehmen. Kein Kleinbetrieb ließe sich allein mit Blick auf das Monatsende führen, weil da Rechnungen fällig sind. De facto tut der Firmenchef das auch nicht. Er kümmert sich um seine Finanzplanung, oft in enger Zusammenarbeit mit dem Steuerberater. Dabei geht es um Investitionen, Kredite, Eigenkapital, Liquidität oder Rentabilität. Er plant mit Blick auf anvisierte Umsätze die Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Er bezieht in seine Überlegungen ein, welches Personal er künftig braucht und welche Dienstleister ihm weiterhelfen könnten. Dafür lässt er Verträge vom Anwalt aufsetzen. Auch in kleinen Unternehmen gibt es also sehr wohl Planung. Sinnvoll wäre es, sie zu ergänzen um das, was bei den Großen als Strategieplanung und Szenariomanagement bezeichnet wird: Die strukturierte Beschäftigung mit der Frage, was die Zukunft bringen mag und wie das Unternehmen sich mittel- oder langfristig aufstellen sollte, um nicht unter die Räder absehbarer Veränderungen zu geraten.

Mit Stra­te­gie­pla­nung bes­ser auf Chaos-Brexit reagieren

Zugegeben: Bei Trump hätten Szenariomanagement und Strategieplanung wenig geholfen. Kaum vorstellbarer Wahlsieg plus ominöses politisches Programm, wie soll man sich darauf vorbereiten. Jetzt aber muss man sehen, dass Trump 2020 vier weitere Jahre bekommen könnte. Also sollten sich Unternehmer fragen, wie sich ihre Branche in Deutschland wie international verändert, falls etwa Autokonzerne im Einkauf der Maxime „America First“ folgen, um im US-Geschäft zu bleiben. Das wirkt sich über Zulieferer zu kleinen Herstellern aus und zu Dienstleistern aus anderen Branchen. Reinigungsaufträge etwa könnten wegfallen, wenn deutsche Werke weniger produzieren. Keinesfalls dürfen Unternehmer absehbare Veränderungen wie den Brexit ignorieren. Viele Firmenchefs fürchten den ungeregelten EU-Austritt Großbritanniens, scheinen aber unvorbereitet. Als wäre ein Chaos-Brexit unvorstellbar gewesen. Tatsächlich haben Konzerne nach dem Referendum sofort Brexit-Klauseln vereinbart, um leichter aus Verträgen zu kommen, falls der Brexit ein Geschäft uninteressant macht. Das hätte in Absprache mit seinem Anwalt jeder Unternehmer versuchen können.

Infos aus vie­len Quel­len er­leich­tern die Str­ate­gie­planung

Noch wirkungsvoller wären Szenariomanagement und Strategieplanung bei grundlegenden technologischen Veränderungen wie der Digitalisierung. Auch und gerade für kleine und mittelgroße Betriebe, wie interessante Beispiele zeigen. Erster Schritt in diese Richtung könnte sein, sich einen soliden Überblick über die generelle Richtung der Veränderungen zu verschaffen, etwa mit Branchenreports von Beratern, Branchenverbänden, Forschungseinrichtungen oder in diesem Feld aktiven Konzernen. So gibt es etwa die Studie „Der digitale Status Quo des Handwerks“. Es gibt den Leitfaden „Social Media für kleine und mittlere B2B-Unternehmen“. Es gibt eine Strategie der Bundesregierung zur Förderung von Entwicklung und Einsatz der Künstlichen Intelligenz (KI). Und es gibt branchenspezifische Cluster, in denen die Zukunft eines Wirtschaftsbereichs simuliert wird. Diese und viele weitere Informationsquellen können Unternehmer nutzen, um sich ein Bild über mögliche Entwicklungen zu machen – und daraus eine Strategie zur Positionierung des eigenen Unternehmens ableiten.

SWOT-Analyse ist ein gu­ter Ein­stieg in die Stra­te­gie­planung

Natürlich müssen kleine Unternehmen dieses Thema so angehen, dass die Zukunft zielgerichtet und entsprechend ihrer Positionierung im Markt simuliert und geplant wird. Das erfordert die richtigen Techniken und oft auch die Hilfe externer Spezialisten. Immer sinnvoll ist eine sogenannte SWOT-Analyse. Sie arbeitet Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken heraus, auf neudeutsch Stengths, Weaknesses, Opportunities, Threats. Dazu dienen in der Regel Workshops mit Fachleuten, die so eine Veranstaltung moderieren und helfen, über den Tellerrand zu schauen. Die Erkenntnisse aus solchen Workshops zur möglichen Marktentwicklung liefern neue Einsichten und erleichtern das Formulieren einer tragfähigen Unternehmensstrategie. Weitere offene Diskussionen für einzelne Themenbereiche können dann helfen, Projekte in jenen Feldern zu starten, wo künftig strategischer agiert werden soll, etwa im Marketing.

Kleine Un­ter­neh­men fan­gen Im­pul­se von Kon­zer­nen auf

Natürlich ist Szenariomanagement und Strategieplanung eine Frage der Ressourcen. Große Unternehmen tun sich damit leichter, sie können weiter in die Zukunft blicken und ausgefeiltere Strategien entwerfen. Das macht sie bei ausgewählten Themen zum wertvollen Inputgeber für kleinere Betriebe. Die DATEV geht in der Konzeptstudie „#EXPEDITIONZUKUNFT“ etwa der Frage nach, wie Veränderungen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Technologie die Steuerberatung beeinflussen könnten. Wer sich schon heute damit beschäftigt, was mögliche Entwicklungen bei Plattformen, Ökosystemen, Automatisierung oder Datensicherheit in diesem Bereich für Unternehmen bedeuten könnten, wird nicht von der Zukunft überrascht. Zu wichtigen Themen Impulse von großen Vorreitern und Trendsettern aufzunehmen und so die eigene Zukunftsplanung auf eine sichere Basis zu stellen – das dürfte für kleine Unternehmen eine gute strategische Entscheidung sein.

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Frank Wiercks

ist Mitglied der Redaktion von TRIALOG, dem Unternehmermagazin für Mittelständler, Selbständige und Freiberufler. Außerdem arbeitet er für verschiedene Wirtschafts- und Managementmagazine. Zuvor war er unter anderem Chefredakteur von handwerk magazin und Markt und Mittelstand.

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